Wirtschaftsformation

Wirtschaftsformation
Zusammenhang zwischen physiognomischen und funktionalen Faktoren einer  Wirtschaftslandschaft. Eine W. beschreibt das spezifische räumliche Anordnungsmuster der zu einem Wirtschaftszweig gehörenden Objekte und der raumwirksamen Prozesse zwischen diesen Objekten. Sie stellt den räumlichen Verbund eines charakteristischen Bündels von Wirtschaftstätigkeiten dar, die auf eine dominierende Wirtschaftsaktivität ausgerichtet sind und deren Interaktionen überwiegend auf eine Region als räumlichen Funktionskomplex beschränkt sind. Die W. eignet sich besonders zur Darstellung wirtschaftlicher Systeme, die für einen Landschaftsraum strukturbestimmend sind. Dies gilt z.B. für die Plantagenwirtschaft ( Plantage), den Bewässerungsfeldbau, Weinanbaugebiete, aber auch die Montanindustrie oder den regionalen, landschaftsbestimmenden Fremdenverkehr ( Tourismus). Ursprünglich in der  Agrargeographie entwickelt, wurde der Begriff später auch auf die  Industriegeographie übertragen, hat aber in der jüngeren, sich von physiognomischen Betrachtungen loslösenden  Wirtschaftsgeographie an Bedeutung verloren.

Lexikon der Economics. 2013.

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  • Waibel — Waibel,   Leo, Geograph, * Kützbrunn (heute zu Grünsfeld) 22. 2. 1888, ✝ Heidelberg 4. 9. 1951; ab 1922 Professor in Kiel, ab 1929 in Bonn, ab 1938 in den USA, 1946 50 in Brasilien tätig; wichtige Beiträge zur Wirtschafts , besonders… …   Universal-Lexikon

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